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Die Bilder auf dieser Seite stammen aus dem Buch “Joinville Os Pioneiros” , welches uns freundlicherweise von Osni Drefahl aus Joinville, Brasilien zugesandt wurde. Das Buch enthält alle Passagierlisten der Auswanderungsschiffe von Hamburg nach Südbrasilien von 1851 bis 1866. Vielen Dank Osni ! The pictures on this page are taken from the book “Joinville Os Pioneiros” , kindly sent us by Osni Drefahl from Joinville, Brasil. The book contains all passenger lists of emigration ships from Hamburg to South Brasil from 1851 to 1866. Thank you Osni ! |
Die Reise mit dem Segelschiff nach Brasilien dauerte drei Monate. Unter Deck herrschte drangvolle Enge und katastophale hygienische Verhältnisse. Viele Passagiere erreichten ihr Ziel nicht und verloren ihr Leben durch Krankheit oder Unfall. |
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Schweres Wetter und hoher Seegang versetzen die Menschen unter Deck in Todesangst |
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Im neuen Land angekommen, erwartete die Auswanderer keineswegs das grosse Glück. Sie standen vor dem Nichts und mussten für ein karges Leben hart arbeiten. Das Heimweh war oft übermächtig und mancher entschloss sich, zurückzukehren oder setzte seinem Leben selbst ein Ende. |
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Der Leitartikel der “Colonie-Zeitung” aus Joinville/Blumenau (Brasilien) vom 20.Dec.1862 gibt die Stimmung der Auswanderer wieder: |
“ Vaterland ! Welch hoher Zauber ruht in diesem Namen und wie hebt und erweitert sich die Brust bei diesem Klange, - aber wie wehmüthige Empfindungen knüpfen sich für uns an denselben ! Das wahre Vaterland mit den lieblichen Erinnerungen unserer Jugend, mit Allem, was uns durch Erziehung und Gewöhnung lieb und theuer geworden war, - haben wir verlassen; weit, unendlich weit liegt as hinter uns, und wahrscheinlich für alle Zeiten sind wir getrennt von demselben. Und das neue Land, in welchem wir unseren Wohnsitz aufgeschlagen und an welches wir unsere Existenz gebunden haben ? - Dieses neue Land will uns noch nicht heimisch werden, es scheint ihm noch nicht ernst zu sein, uns als seine rechten Kinder anzuerkennen, und je inniger wir uns an dasselbe anzuschliessen versuchen, um so fremdartiger werden wir nicht selten abgestossen, um so gewaltiger regt sich dann aber die Sehnsucht nach dem alten, unvergesslichen Heimathlande, das uns freilich auch schon aus den Augen verloren und vergessen hat. Fürwahr, eine trostlose und missliche Lage in der wir, gleich Heimathlosen, so zu sagen nicht mehr wissen, wem wir angehören ! . . . . . “ Verfasser: Dr. Ottokar Doerffel, 1854 ausgewandert aus Glauchau, Sachsen |
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